Lesenswertes am Sonntag (1)

Im letzten Blogartikel ging es um das Sichtbarmachen von Literatur – und ich denke, wie so viele Dinge muss man es vor allem einfach machen. Deshalb werde ich meinen Lesern und Leserinnen zum Wochenende eine kleine Auswahl lohnenswerter Texte empfehlen, die frei verfügbar sind und Aufmerksamkeit verdient haben (so ich denn über Passendes stolpere – das wird ziemlich sicher nicht jedes Wochenende der Fall sein). Leider wahrscheinlich vorrangig auf Englisch, weil ich eigentlich keine Nische des Internets kenne, wo es passende (= mich thematisch ansprechende & empfehlenswerte) Texte auf Deutsch gibt. Ich nehme aber gerne Tipps entgegen!

Zum Einstand gibt es drei relativ kurze Texte, die man sogar gelesen hat, bevor man auch nur dran denkt, dass man die Zeit ja auch in dies und das oder jenes stecken könnte:

Alexander Paul Willging: An Optimal Day
Kurze SF-Story mit einem entfernten Verwandten von Curiosity in der Hauptrolle. Gefunden auf dem Blog des Autors.

Ursula Vernon: The Sea Witch Sets The Record Straight
Fantasy-Story der Marke „Märchen mal aus einem anderen Blickwinkel erzählt“ mit Anspielungen auf den entsprechenden Disney-Film. Gefunden auf dem Blog der Autorin.

Clark Ashton Smith: The Centaur
Ein Gedicht mit dem Motiv des „Thinnings“ (des Schwindens der Magie aus der Welt), und darüber hinaus zum Weinen schön. Gefunden via Skalpell und Katzenklaue auf The Eldritch Dark (Achtung, time sink!).

3 Kommentare

  • Ich bin wirklich wahnsinnig froh, dass ich einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dir Clark Ashton Smith näherzubringen. Ich glaube, es gibt keinen phantastischen Autor, den ich so sehr liebe. Seine größten Werke besitzen eine melancholische Schönheit, wie ich ihr in dieser Intensität kaum je irgendwo anders begegnet bin.

  • So, volle Woche, späte Antwort:
    Ja, es war wirklich mein erster Ausflug ins Werk von Clark Ashton Smith. Ich bin davor bisher immer zurückgescheut, weil ich mit einer bestimmten Art von, hm, “barockem” Sprachstil nicht sonderlich gut zurechtkomme und (ohne mich näher damit befasst zu haben) befürchtet hatte, das könnte so ein Fall sein. Aber die Lyrik hat mich sofort gepackt, und ich bin lange hängengeblieben. Demnächst habe ich dann hoffentlich auch mal Zeit für Prosa, denn jetzt bin ich gespannt. Danke für den (wiederholten) Tipp!

  • Die Bedenken kann ich gut verstehen. Smiths Sprache ist in der Tat sehr “barock” und bewegt sich oft genug auf dem schmalen Grat zwischen rauschhafter Décadence und überladenem Schwulst. Und ich will nicht leugnen, dass er manches Mal in letzteren abgleitet …

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